Ein Programm zum Mauerfall 1989 und die Hinterlassenschaften der DDR, die kurz vor dem Mauerfall, genau wie die Bundesrepublik Deutschland, 40 Jahre alt war, und am 7. Oktober 2019 70 geworden wäre. Die öffentliche Generalprobe dieses neuen Programmes findet am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, im brechtweigelhaus statt.
Viele Stücke und Lieder gehen auf Bertolt Brecht zurück, der bereits in der frühen DDR zwar „Impulse der Russen“ beschrieb, aber auch die „unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Russen und der Deutschen“ erkannte und viele antidemokratische Unzulänglichkeiten kritisierte, die in der Formalismusdebatte kulminierten. Viele Details sind hochbrisant und lassen aktuelle Bezüge zu.
Die Premiere findet am 7. Oktober 2019 um 19 Uhr im Arndt Bause Saal des Freizeitforums Marzahn statt.
SCARLETT O" gratuliert dem Dichter THEODOR FONTANE (1819 - 1898) zu seinem 200. Geburtstag mit einem Lieder- und Geschichtenabend über seine Ehefrau und Gefährtin EMILIE (1824 - 1902).
EMILIE FONTANE war für ihre Zeit und auf ihre Art ungewöhnlich emanzipiert - gezwungenermaßen selbstständig, denn während ihr "HerzensTheo" tage-, wochen-, sogar jahrelang beruflich auf Reisen, Wanderungen, gar im Gefängnis und damit häuslichem Trouble entronnen war und mit Abwesenheit glänzte, hatte die Daheimgebliebene alles allein durchzustehen. So brachte sie zwischen 1851 und 1864 sieben Kinder auf die Welt, von denen 3 starben; stemmte trotz Geldknappheit das gesamte Familienleben; mußte wegen Geldknappheit diverse Male mit dem ganzen Tross umziehen oder sogar bei Bekannten und Verwandten unterkommen. Ganz nebenbei schrieb sie des Dichters Manuskripte ins Reine und war ihm Kritikerin und Beraterin.
Der - Dank beider Schreibfreude - rege, lebenslange Briefwechsel während Theodors Reisen, gewährt aufschlußreiche Einblicke in den Alltag und auch die Wünsche und Sehnsüchte beider Eheleute. Zum Glück für Bühne und Unterhaltung ging es manchmal auch ziemlich heftig zur Sache ...
Der 200. Geburtstag des "Herzensmannes" der EMILIE FONTANE wird allenthalben vor- und nachgefeiert, auch und vor allem in den Orten, die er einst für seine "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" durchquerte. Die Beschäftigung mit den Eheleuten FONTANE liegt für SCARLETT O" sehr nahe, stammt sie doch aus jenem Buckow in der Märkischen Schweiz, dessen Straßenpflaster er als "lebensgefährlich" beschrieb:
"Es weckt mit seiner hals- und wagenbrechenden Passage die Vorstellung, als wohnten nur Schmiede und Chirurgen in der Stadt, die schließlich auch leben wollen."
Ob sich seither viel geändert hat, verschweigt der Sängerin Höflichkeit - einstweilen.
SCARLETT O" singt, spielt und erzählt sich in ihrem Programm durch das Leben der EMILIE FONTANE, hat eigens Gedichte von Theodor vertont und verschafft mit ihrer ausdrucksstarken und wandelbaren Stimme der Dichtergefährtin das wohlverdiente Gehör.
Bürgerbühne zu Gast bei Brecht
Sonntag, 8. September 2019 um 19.00 Uhr, Brecht-Weigel-Haus
Die Buckower BürgerBühne war zu Gast im Garten des brechtweigelhauses und traf sich mit interessierten Zuschauer*innen und Diskutanten, um über Gegenwart und Zukunft dieses Ortes der literarischen Begegnung zu diskutieren. Die mittlerweile 15. Bürgerbühne feierte damit einen besonderen Höhepunkt, denn sie fand erstmals außerhalb ihrer gewohnten Umgebung statt. In den letzten Jahren hat sich die Bürgerbühne zu einem Instrument entwickelt, vorrangig kommunalpolitische Themen außerhalb des Rathauses zu diskutieren. Die vergangenen Abende thematisierten u.a. das Strandbad und Fontaneheim, die Parkplatzsituation Buckows, das Schulessen, eine Leitbilddebatte, den Zuzug, kommunales Wohnen.
UND DER HAIFISCH, DER HAT ZÄHNE…
Manfred Karge inszenierte ein musikalisches Nachtcafé über die Entstehung der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill ...
Mit Felix Tittel, Cora Chilcott, Hartmut Behrsing und Manfred Karge.
Nach den Memoiren von Ernst-Josef Aufricht, erschienen im Alexander-Verlag, Berlin
Äußerlich war der junge Mann eher abstoßend. Aber Ernst Josef Aufricht drängte die Zeit, wollte er doch 1928 das Theater am Schiffbauerdamm eröffnen und brauchte eine Uraufführung. Also vertraute er dem hässlichen Augsburger und dessen Komponisten:
Bertolt Brecht und Kurt Weill. Wie es weiterging, wie Schauspieler mit Koffern in der Hand abreisen wollten, wie Brecht die Aufführung der „Dreigroschenoper“ wegen eines Pferdes schmeißen wollte und wie Abtrünnige nach dem Riesenerfolg ihre Rolle zurück haben wollten, erzählt Aufricht in seinem Buch „Und der Haifisch, der hat Zähne“, das dem Abend im Brecht-Weigel-Haus zum 91. Jubiläum der Premiere der Dreigroschenoper im Theater am Schiffbauerdamm den Namen gibt.
Jubiläum und Konzert [18.08.2019] 10 Jahre Brechtspaziergang und Tino Eisbrenner DAS LIED VOM FRIEDEN
12:30 Uhr: 10 Jahre Brechtspaziergang
Unterhaltsame Führung mit Sabine Frost und Thomas Mees. Zum Jubiläum war es dann der 173. Brechtspaziergang an dem bisher über 2.000 Personen teilgenommen haben.
18:00 Uhr: TINO EISBRENNER - DAS LIED VOM FRIEDEN
Betrachtungen und Erlebnisse eines engagierten Songpoeten.
TINO EISBRENNER begann die Arbeit an diesem autobiografischen Buch während einer Russlandtour im April 2018. Es erscheint zur Leipziger Buchmesse 2019. Darin schildert er seine authentischen Eindrücke und Erlebnisse auf seinen Tourneen in Osteuropa, Deutschland, Österreich …
Liebe und Produktion bei Bertolt Brecht
Sabine Kebir (Literaturwissenschaftlerin, Politologin und Publizistin), Gina Pietsch (Sängerin und Schauspielerin) und Frauke Pietsch (Pianistin) zeigen ein Brechtprogramm der besonderen Art.
Ob Brecht ein Macho war, wird viel diskutiert. Für die einen war er ein Patriarch, der Mitarbeiterinnen ausbeutete, für andere setzte er neue Maßstäbe. Sabine Kebir, die über Brechts Frauen mehrere Bücher publiziert hat und die Sängerin Gina Pietsch – die heute profilierteste Brecht-Interpretin – untersuchen sein Verhältnis zu Frauen gründlich. Frauke Pietsch begleitete am Klavier.
Die Künstler*innen und Künstler des Künstler*innen-Netzwerkes KÖzwölf, Christine Pfundt, Dorothée Irene Müller, Sigrid Münter, Beate Seelig, Heidi Wolf, Karin Lischke, Jörg Hannemann und Kerstin Studt arbeiteten in der Woche vom 20. Mai bis zum 25. Mai 2019 im Garten des brechtweigelhaus open air vor dem Publikum. In ihren jeweiligen Techniken entstanden Kunstwerke zu einer Zeile aus dem weltberühmten Song SURABAYA-JOHNNY von Bertolt Brecht und Kurt Weil „Nimm doch die Pfeife aus dem Maul, du Hund“. Es entstanden Plastiken, Schriftzüge, Gemälde, Fotografien und Zeichnungen. Unterschiedliche Interpretationen und Sichtweisen fanden die Künstler*innen und sprachen mit dem Publikum darüber während der Präsentation am Sonntag, 26. Mai 2019, die musikalisch von Sabine Frost (voc) Stefan Hessheimer (guit, mundharmonika) und Ralph Weber (drums) umrahmt wurde. Das Bild auf der Ankündigungskarte und dem Plakat ist von der Malerin Hanne Pluns, die in diesem Jahr wegen einer Erkrankung leider nicht am Pleinair teilnehmen konnte.
BRECHTgartenFÜHRUNG mit Margret Brademann anschließend Jazzkonzert mit dem Duo Mille Marzillier
Bertolt Brecht liebte Stimmungen der Natur und benutzte sie als Gleichnisse für menschliche Eigenschaften und Emotionen. Sie hören Lyrik und Notizen aus unterschiedlichen Landschaften in unterschiedlichen Orten und Ländern, die der aus Deutschland geflohene Brecht im Exil durchquerte. Der Bogen wird weit gespannt und der Kreis schließt sich im Buckower Garten am Schermützelsee, in dem der letzte große Gedichtzyklus entstand.
Die BUCKOWER ELEGIEN, in denen Sie Brechts Stimmung und Haltung des Jahres 1953 spüren, seine Weisheit, seine Ängste und seine Lebenskunst.
Anschließend spielt das Jazz-Duo Mille Marzillier modernen Jazz mit einer gewissen Schwäche für Pop. Mit gemeinsamer Liebe zum Klang begegnen sich Saxophon und Klavier in einem spannungsreichen Dialog.
Freier Eintritt anlässlich des Internationalen Museumstages!
HELENE WEIGEL [12.05.2019] Dokumentarfilm im Brecht-Weigel-Haus
Literatursommer 2019
Zum 119. Geburtstag der großen Schauspielerin HELENE WEIGEL
TV-Dokumentarfilm, DDR 1973
Regie: Christa Mühl und Werner Hecht
Filmporträt der großen Schauspielerin
Anschließend Publikumsgespräch mit der Regisseurin Christa Mühl und der Sängerin Gina Pietsch.
Helene Weigel war die kongeniale Partnerin Bertolt Brechts. Als Idealbesetzung spielte sie die großen Frauenrollen in seinen Stücken. Seit 1929 war sie seine Ehefrau und die Mutter seiner Kinder Barbara und Stefan. Sie strukturierte in gelebter Künstlersymbiose inmitten eines Kreises von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sein Leben, auch in der schwierigen Zeit des 15jährigen Exils. Danach leitete sie in Berlin sein Theater das BERLINER ENSEMBLE.
Nicht nur der Theateralltag mit den vielen Anforderungen der Spielzeiten, sondern auch die persönlichen Angelegenheiten ihrer Belegschaft wie Wohnungen, Essen und Trinken und die Kleidung für die Theaterleute und ihre Kinder wurden von ihr umsichtig und großherzig organisiert, was in der Nachkriegszeit sehr viel Kreativität erforderte. Nach Brechts Tod sorgte sie weise und umsichtig für die vollständige und unveränderte Edition seines Werkes in Ost und West.
Dem Film liegt ein Dialog zugrunde, den Werner Hecht am 16. November 1969 mittags in der Wohnung von Helene Weigel mit ihr führte. Hecht war seit 1959 Dramaturg am BERLINER ENSEMBLE.
Der Film ist eine frühe, gemeinsame Produktion mit seiner Frau, der Regisseurin Christa Mühl.
Gina Pietsch, eine der profiliertesten Brechtinterpretinnen, singt und rezitiert Texte und Songs aus den Rollen der Weigel.